Sie sind da!!!
Seit Beginn unserer Arbeit im Acker haben wir dort 5 Parzellen von je 120 m2 angelegt. Dort sind im Wechsel Kartoffeln, Ribelmais, Hafer, Roggen oder auch Gründünung drin und über die Wintermonate dürfen jeweils Schweine dort wühlen, welche wir bis ins Frühjahr haben.
Nun aber zeigte sich, dass die Ackerbewirtschaftung nicht so viel Fläche benötigt und dass ist somit eine Parzelle von 10x12 Metern als "Acker-Beet" übernehmen darf. Toll! Aber auch Mehrarbeit und eine grosse Verantwortung, dies gut zu machen. Meine Vorstellung war aber von Beginn an klar: Ich würde gerne nochmals ein Spargelbeet anlegen. Denn unser "Ur-Spargelbeet" (der Prototyp quasi) ist nun schon im 3. Standjahr. Bei Spargeln bedeutet dies eine erste mögliche Vollernte, welche wir heuer auch hatten. Doch bei einer Spargelanlage ist bekanntlich ja nach ca. 10 Jahren ausgeerntet uns daher gilt es überschneidend zu planen, damit ein Ernteausfall verhindert werden kann. - Denn ein Frühjahr ohne Spargeln ist ja echt ein No-Go! ;-) Daniel hatte im Sommer Gelegenheit, ganz spontan einen Bagger auszuleihen und zog dort fürs erste einmal "Hau-Ruck" flott vier Gräben. Eine grosses aufgelegte Kunststoffplane verhinderte zwischenzeitlich eine Unkrautüberwucherung ebenso wirksam wie ein Auswaschen des offenen Bodens. Und in Anbetracht der wohl bald ins Nasse kippenden Witterung nutzten wir heute den Blue-Moon-Super-Sonnentag, um zwei der Gräben a) (mein Gatte) unten rein mit abgelagertem Mist zu füllen und diese dann b) (die Hilfskraft, also ich) mit Mutterboden zuzuziehen und dann c) (wir beide) mit neuer Erde aufzufüllen Fertig. a und b sind müde. c übrigens auch.:-) Und die Folie kommt wieder drauf. Gepflanzt werden Grünspargeln im März und nun ist alles super "pfannenfertig" und ich muss mich dann in der nassen, kalten Vorfrühlingszeit nicht mehr mit Vorbereitungsarbeiten rumschlagen. SUPI nenn ich das!!! Leider gibts für Kühe keine Gelnägel und auch keine Frenchversion, doch immerhin kommt heute der Klauenpfleger zu GRETA.
Ihre Hufe sind ordentlich lang gewachsen und sie hat sich über den Sommer das eine oder andere Steinchen eingetreten. Bei der Klauenpflege zuzusehen erfordert einiges an Nervenstärke und dem kühnen Schneider bei der Arbeit zu beobachten, hat was. Ein kleiner Mann, der auch keine grossen Worte macht. Doch mutig wie ein Bär hebt er der Kuh mittels impovisiertem Seilzug das bein hoch und hantiert gekonnt mit dem Winkelschleifer. GERTA zuckt und zappelt vereinzelt und mir hüpft vor Schreck jedesmal das Herz bis an den Zungengrund hoch. Er aber bleibt locker. Souverän. Am Ende ist GRETA fix und foxi. Es war so aufregend und sie hat bei der Prozedur ihren Darm für mindestens 3 Tage vollentleert. Und ich? Ich denke darüber nach, wie oft wir doch meinen dies und das für dies und das UNBEDINGT zu brauchen. Dabei braucht's viel eher statt Materialien oft glaub' einfach nur Mut und ein beherztes Handeln. Oder nennt mir jemand einen Klauenpfleger der sich mit nichts mehr als einem Strick und einer Trennscheibe an eine Tiroler Grauvieh Kuh heranwagt!? - Ohne Klauenstand und ohne pi-pa-po. WOW! Ich ziehe den Hut! Unter unseren 18 Hennen ist eine, die anders ist als alle anderen.
Eine, die nicht weiss, dass sie ein Huhn ist. Oder eben eine, die wünschte, sie wäre keins. Diese eine Henne jedenfalls tut alles, ausser das, was die anderen tun. Sie spaziert über den Hof als wäre sie ein Hund. Sie läuft zur Strasse und sieht den Autos zu. Sie hockt unterm Traktor bis sie ein öliges Gefider hat. Sie scharrt im Stall zwischen Kuh und Ziegen herum und gackert dann einstweilen panisch los, wenn GRETA sie mit ihrem grossen Flotzmaul schubst oder wenn eine Geiss spasseshalber so tut, als würde sie sich grad auf eine Henne legen wollen. Dieses Huhn legt keine Eier. Sie nimmt keine Sandbäder. Und wenn ich die Haustür mal zu lange offen lasse, dann läuft sie mitunter gar in der Küche umher, bis ich sie höflich bitte, diese doch schneller zu verlassen, als dass sie Kacken kann. *hui!!!* Wenn ich sie lassen würde, würde sie in der Hundehütte schlafen (die ja seit HUBi's Wegscheiden leer steht). Doch das ist das einzige, was an ihr "hennig* ist,- dass sie mit den anderen im Hühnerstall schläft. Unsre TRUDi. Die Diva. Das Edelhuhn. Definitiv eine Henne der anderen Liga. Bei uns im Ösiland ist heute Feiertag und da dachte sich ein zünftiges Tiefdruckgebiet wohl, es wär auch gern dabei. - Jedenfalls schüttets draussen und die Temperaturen sind auf Kühlschrankniveau gensunken.
- Was gibts da schöneres als Quitten zu verarbeiten. Ich backe sie (nach Hildegard von Bingen) im Ofen und schnitzle sind dann in Stücke, um diese lose einzufrieren. Ideal für winterliche Müeslis, einfach so zum Snacken, als Kuchenbelag oder für frisches Quittenmus. hm. Wenn ihr mir euer Ehrenwort gebt, dass das hier unter uns bleibt, dann hört mal her: Unser Hahn PAUL ist nicht mehr so potent wie auch schon. Diesen Sommer hat es jedenfalls mit der Naturbrut nicht geklappt, weil (zu unserem grossen Erstaunen!) kein einziges Ei befruchtet war. Doch er ist immer noch in der Gruppe und fühlt sich dort auch unsagbar wichtig.
Mit zugekauften Bruteiern hat ja dann, wie ihr vielleicht noch wisst, Henne HANNi ein Küken bekommen. Ein männlicher Sulmthaler mit Namen ZWERG. Sozusagen ein "Einzelküken". Üblicherweise wünscht man sich ja Hennen, doch für uns ist der Junghahn ein Glücksfall, da wir PAUL ersetzen müssen, wenn wir im kommenden Frühjahr wieder auf eigene Naturbrut setzen wollen. Nur einen Haken hat sie Sache: HANNi und ZWERG residieren seitdem das Küken geschlüpft nähmlich separat in einem Einzelstall, um es sicherer einzuzäumen. Seit langem schon aber wollen wir die beiden in die Gruppe re-integrieren, doch da ZWERG noch immer nicht kräht, lehnt ihn die Gruppe ab und taktiert ihn mit den Schnäbeln, sobald wir (natürlich unter Aufsicht!) nur versuchen, ihn zu ihnen in den Auslauf zu bringen. Ein Hahn der nicht kräht ist für Hennen nähmlich "beseitigungswürdig". Der provisorische Stallauslauf für die zwei ist aber so klein, dass es auf die Dauer nicht gut ist. HANNi jedenfalls ist schon so fett wie eine Masthenne, weil sie keine Bewegung hat!!! Wir müssen dringend handeln und so haben wir nun deren Auslauf vergrössert, damit sie mehr Bewegung haben können, bis ZWERG endlich in die Pubertät kommt. Wie lange das bei einem Sulmthaler Junghahn dauert, weiss ich nicht. Ein Bart ist ihm jedenfalls schon gewachsen. Tolle Schwanzfedern auch. Bloss der Stimmbruch bleibt noch aus. Hm. PAUL freut sich. Denn so kann er das Leben hier noch weiterhin geniessen. Wir haben mit einer Kuh und 4 Ziegen derzeit nach Berechnungsformel 1,45 GVE (=Grossvieheinheit).
Eine Kuh zählt hierbei als eine GVE. Also 1,0 Eine Ziege 0,15 Doch schon das reicht für eine ordentliche Portion Mist.- Zum Glück! Denn aus Mist wird Dünger und den brauchen alle Pflanzen. Also wird nun mit der Schubkarre gelaufen...und gelaufen...und gelaufen.....und gelauuuuuuufen.... und ge...lau...f....e...n. Fertig! *UFF* Verteilen kann ich die Depothaufen meist erst später, denn noch steht allerlei Wintergemüse auf den Beeten. Hilfe beim Jäten und Misten?
Tja,- das gibts heute. Nur halt in abgeänderter Form: Eine Geiss frist mir das Unkraut weg und eine Henne verscharrt den Stallboden. Wie schon bei den Kartoffeln am Samstag erwähnt, war's auch für die Ernte vom Ribelmais einfach zu nass und so ist es nun halt schon Mitte Oktober vorbei, bis wir die Kolben nehmen können.
Die Ernte ist wegen einigen schmarotzernden Rehen am Ackerrand nicht allzu üppig, doch für eine Saison lang reichts mehr als aus. Ich mach allerdings meist keinen Ribel, sondern verwende das Maismehl mit zum Backen von Brot und auch Keksen. Denn die damit gebackenen Dinge sind herzhafter und viel sättigender als wenn man nur Dinkelmehl verwendet. - Rustikaler könnte man auch sagen. :-) ...und auf Anzündwürfel kann ich die nächsten paar Tage beim Anfeuern in der Küche verzichten. Die Maishüllblätter brennen wie Zunder! Nach langen Zeiten der Nässe, in der an Arbeiten im Acker nicht zu denken war, ist es nun endlich, endlich so weit abgetrocknet, dass wir unsere Lagerkartoffeln "ans Licht befördern" können.
Es ist die Sorte "Ditta", die wir einfach am allerallerliebsten haben. Und allen Unkenrufen zum Trotz hat das unterlassene Jäten im Acker einer guten Ernte keinen Abbruch getan. Es sind viiiiiele Kartoffeln und sie sind super entwickelt. - Klar, da und dort frass eine Wühlmaus mit und hier und da taten sich einige Drahtwürmer gütlich. Doch wir sind am Ende des Tages zwar müde, aber mehr als zufrieden. Zum Foto: Die Hennen dürfen ausnahmsweise aus dem Auslauf rüber in den Acker kommen, denn hier kommen grad jede Menge Proteinträger an die Oberfläche und die futtern sie fürs Leben gerne! Das "Hühnereinfangenhinterher" nehmen wir für einmal gerne in Kauf. |
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