Hier oben kann man soooo schön Sonne tanken!
Während die Ziegen weiterhin den schneefreien Hang abgrasen, mache ich ein weiteres Beet bereit. Der Topinambur soll nähmlich noch "umziehen" und für einige der Knollen (Sorte "Gute Gelbe") will ich hier ein schönes Plätzchen herrichten.
Übrigens: Ich hab noch Knollen davon als Saatgut abzugeben!!!
Am Abend gibts nochmals einen Abstecher in den Wald, wo wir nochmals eine Ladung voller Laub holen, um die neuen Beete zu mulchen.

Was bei unserem ersten Permakulturprojekt zu kurz gekommen ist, waren die Oasen im Garten.
Unser ARCHE HARD Garten war ein permakultureller Gemüsegarten, in dem es wohl Rückzugsorte für allerlei Nützlinge gab, aber für uns selbst gabs kaum ein Ecklein, kaum ein Flecklein der Ruhe.
Schlichtwegs deshalb, weil am Anfang der Gemüseanbau zur Selbstversorgung stand.
Voller Leidenschaft und Intensität.
Hier nun, am Linzenberg, setzen wir von Breginn an ganz andere Schwerpunkte. Wissend, dass das mit dem Gemüse schon klappen wird, bauen wir bewusst grosse Ruhezonen ein.
Hier ein Teich und da eine Bank und dort ein Weidentipi. Ganz besonders aber ist das hier:

Das ist KEINE Ausgrabung einer Römersiedlung, sondern die Sitzecke am geplanten Naturteich, die Daniel diese Tage errichtet hat. Zwei der dicken Sandsteinplatten aber fanden wir tatsächlich beim Graben im Garten! Der Rest ist "Abfallmaterial", das andere Menschen weggeworfen haben, und das wir hier direkt wieder in den Lebenskreislauf haben einflechten können.
Übrigens: Die Trennlinie zwischen den beiden Halbkugeln am Boden stellt genau die Nord-Süd-Achse dar.
Wir sind von Herzen dankbar, dass wir eine so schöne Stelle im Garten ohne irgendwelche Materialkosten errichten durften.

...und ich auch!
3 x 5 Meter auf einer bisherigen Kuhweide in ein Gemüsebeet umzuspaten und dabei auch noch die oberste Tranche an Grassoden abzuspaten war nun tagelang DIE Outdoor-Beschäftigung für mich. Teilzeit zwar. Und wunderschön bei dem Wetter grad. Trotzdem bin ich froh, dass ich heute fertig damit geworden bin.
Mit den abgespateten Grassodenziegeln hab ich an einem anderen Garten"Eck" eine Art Stützmauer errichtet, die am Sockel des Gewächshauses anlehnt und dort den Abhang stabilisiert.
Vom Beetemachen bin ich mich gewohnt, jedemenge "Mist" zu finden. Plastikteile, Scherben, rostige Nägel, diese wahrhaft idiotischen Klebeetiketten von Obstkennzeichnungen (zB Bananenschildchen als "Klassiker"), u.v.m.
Hier aber fand ich nix. Gar nix. Ausser gaaaanz vielen Regenwürmern, die zu meinem Erstaunen immer noch bis an die oberste Schicht hinauf aktiv sind. (!)
Ob das heisst, dass der Winter noch länger nicht kommt?
Sind Regenwürmer wohl Wetterschmöcker?

Wir basteln uns einen Adventskalender.
Basiszutaten:
- ein ausgedehnter Waldspaziergang zum Ruten, Moos und Tannenzapfensammeln
- einige Bleche voll knuspirger frischgebackener Spekulatius Kekse
- ein reichliches Glasursortiment (Schokolade- sowie auch Eiweissglasuren)
- und ein Haufen kreativer Bastellust in einer von Gewürzkeksen duftenden Küche

Wie lässig das ist! Nur noch ein Monat bis Weihnachten und draussen ist's immer noch so, dass wir heute bereits ein neues Projekt anreissen können!
Wir bauen uns ein Weidentipi! Die Weidenruten dazu im November zu stecken ist vorteilhaft, denn das bringt meist eine bis zu 70%ige Anwachsgarantie. (Im Vergleich dazu wachsen bei im Frühjahr gesteckten Weidenruten nur ca. 20% an.) Wir holen uns extra einige gelbfarbige Ruten, weil und die so gut gefallen. Das Tipi soll eine Ruhe-Schatten-Spiel-Oase im Herzen des Gartens werden und wir räumen daher grosszügig Platz ein.
- So grosszügig, dass uns am Ende die Ruten ausgehen, noch bevor der Kreis geschlossen ist. UPS!
Falschkalkuliert.
Tja,- da werden wir nochmals Material holen gehen müssen. :-)

Das sind sozusagen die permakulturellen Grundfunktionen. :-)
MISTEN
Motiviert werde ich dazu heute durch einige mittägliche Sonnenstrahlen, welche somit den Enten und Hennen blitz-blanke Stallungen bescheren. Dafür marschieren beide Truppen heute abend schnurstraks in ihre Betten. - Abgemacht? Abgemacht! (Vorallem mit der Laufente LiLLiFEE und dem Huhn ADELHEID hab ich da nähmlich der zeit meine liebe Mühe. Die beiden sind, was das "Ab und Bett" angeht, echt mit allen Wassern gewaschen, was zu für Aussenstehende mit Sicherheit idiotisch anmutenden Rundläufen einhergeht, die ich allabendlich zu absolvieren habe. 1. : Henne voraus, ich hinterher. 2. : Ente voraus, ich hinterher. Sie spielen die Show in frenetischem Eifer quasi die "Reise--nach-Jerusalem" mit mir. Bloss ohne Musik. Und ohne Stühle. (Und, zumindest für mich, auch ohne Spassfaktor.)
GRABEN
Es geht weiter im 5 x 3 Meter Beet. Heute sogar mit Rasensodenabspaten!
Andere machen ThaiChi. Ich spate. - Also bin ich.:-)
Graben regt die Hirnzellaktivität an und so kommen mir ganz neben bei vielerlei Ideen zur weiteren Gestaltung der Flächen hier. Immer wieder ordne ich die Elemente um und immer wieder fliesst Neues mit ein.
Ich freu mich auf einige baldige lange Winterabende, um das Ganze zu Papier zu bringen.

Ob's an der schönen Aussicht liegt die mich so ablenkt? Oder den im Vergleich zum Tal (heute morgen in Hard unten 9 Grad, hier oben 16 Grad!!!) warmen Temperaturen die fast schon Urlaubsstimmung machen? Oder an den vom Umzugskisten immer noch überdurchschnittlich schweren Armen?
Keine Ahnung.
Jedenfalls komm ich heute nicht richtig in die Gänge und so hab ich das Beet, das ich umspatete echt nur im "Faulpelzmodus" bearbeitet. Sprich: Die Rasenziegel einfach um 180Grad gewendet und am Ort liegen lassen.
Möge die Frostgare wirken und eine fette Ladung Laubmulch den Boden zusätzlich erweichen. Der ist nähmlich so was von verdichtet, dass an "Rasenziegelabstechen", wie ich das üblicherweise tue, nicht zu denken ist.
Vor unserem Einzug graste an dem Ort nähmlich eine Herde Kühe. Schwere Viecher eben. Der Boden ist knüppelhart.
Das Umgraben folgedessen auch.
*uff!*
.....irgendwo las ich mal, PERMAKULTUR sei "Gärtnern aus der Hängematte".
Also entweder hat jener Autor noch nie ein Projekt bei NULL begonnen oder aber seine Hängematte hängt im Bioladen.

Die Kombi von Föhnig + Mild. = Draussenwuselwetter!!!
Wir haben die am Samstag ins-tiefe-Wasser-gefallene Baumpflanzaktion darum vorgestern in Eigenregie durchgeführt. Und es war gut so. Denn der Boden ist trotz der nun trockenen Witterung schmierig und eine Horde Gummistiefelbaum(s)paten hätten der Wiese nicht so gut getan. Zudem ist der Boden von der Nässe schwer und der Spassfaktor in der Gruppe wäre wohl nicht sonderlich hoch gewesen.
Fakt ist: Die 6 Obstbäume haben ihre neue Heimat gut erreicht und sind von uns hier oben liebvoll neu einquartiert worden. Dazu kam noch die Mispel (die uns grad vor der Verpflanzung noch eine ordentliche Ernte herrlich zimt-apfelmusig-reifer Mispeln beschert hat) und der schöne Quittenbaum, der heuer erstmals für uns Frucht getragen hatte.

Und weil wir grad so in Fahrt waren, haben wir gestern dann gleich noch die ersten neuen Beete fürs kommende Jahr fixiert  und teilweise im leicht abschüssigen Gelände etwas eingefügt. Die nun unmittelbare Nähe zum Wald ermöglicht uns eine neue Ressource zu nutzen: Buchenmischwaldlaub!
Dieses bereits angerottete, feuchte Laub haben wir kurz vor dem Eindunkeln noch mit 2 grossen Bigbag's eingesammelt und dick auf die bereits vorbereiteten, umgegrabenen und mit Kompost angereicherten Beete verteilt.
Einladung an alle Nützlinge: BITTE EINZUGHALTEN das Winterbett ist bereitet!

Nachts hab ich vergeblich nach unserem Kater gerufen und sorgte mich um ihn, ob er da draussen, im fremden grossen Wald wohl zurecht kommen würde.
Heute morgen um 5:30 Uhr miaute es vor der Küchentür. Er brachte zwar keine frischen Brötchen mit, aber die Freude ihn in die Arme nehmen zu können war übergross!
Tagsüber hielt er sich heute, ganz der alte Stubenhocker, aber wieder drinnen auf. Tat ganz so, als wäre der gestrige Abend nie geschehen. So, als hätte er nie eine Pfote vor die Tür gesetzt und so, als wäre nur schon der Gedanke an den Waldrand verwegen genug, ihn vor Angst halb-lahm am Stubenbänkli festkleben zu lassen.
Hm. Also muss ich vorerst wohl weiterhin das Katzenklo reinigen, bis der Kerl wirklich wieder zur Freilaufkatze wird.

Beflügelt vom milden Föhnwetter und dem lauen Wind haben wir heute den Baumpflanztag nachgeholt. Ganz spontan. Ganz einfach. Zuden 6 Obstbäumen kamen noch eine Mispel und ein Quittenbaum dazu.
Mittags hatten wir schon alles hier und über den Nachmittag wurden die Bäume in die bereits letzte Woche gut vorbereiteten Pflanzlöcher gesetzt.
Jeder Baum erhielt einen schönen Baumpfahl und wurde sorgsam angebunden.
Über das Ausmass der Baumscheibe waren sich Herr und Frau Gärnter uneins. Folgedessen hat nun der eine Baum eine Minibaumscheibe von knappen 20 cm Durchmesser, während andere Bäume eine XL Version von fast 2 m Durchmesser erhielten. Mal sehen, was sich bewährt.

Spät abends schlüpfte Kater NiNU durch die Tür ins Freie. Nie zuvor seit dem Umzug traute er sich weiter als 2 m von der Türschwelle weg. Nun aber flitzte er zielstrebig wie ein Tiger davon, richtung Waldrand. Er liess sich nochmals einfangen, doch riss sich wieder frei und verschwand im Gestrüpp.
Verzweifelt suchten wir mit der Stirnlampe den Waldrand ab. 2 x blinzelten uns Fuchsaugen an. Doch unser NiNU war unauffindbar.... Ich bin beunruhigt.
HOFFENTLICH FINDET DER KATER WIEDER HEIM!!!