Die Kleine war schwach und konnte nicht stehen. Zwei mal war der Tierarzt da. Sie bekam Vitaminpräparate; Energiepulver; Honig; alle 3-4 h eine Schoppenmilchmahlzeit; vorallem aber LIEBE, LIEBE, LIEBE. Nachts durfte sie in einer Kiste bei uns in der Küche schlafen, damit ich sie auch nachts mit der Flasche ernähren und sie regelmässig umlagern konnte.
Tagsüber war sie mit uns beim Spielen, beim Sandkasten,.... Und sie genoss lange Sonnenbäder wo die Wärme ihr flauschig-weisses Fell erstrahlen liess.
Doch gestern plötzlich war etwas anders. JOHANNA zeigte Lagerunsprobleme und es schien ihr alles weh zu tun. Egal wie ich sie bettete und egal wie dick die Heumatte war. Sie wimmerte.
Ich versuchte die Situation nochmals zu objektivieren und mich emotional zu distanzieren. Das war schwierig, aber es zeigte sich einfach, dass dieses Kitzlein vom Skelettsystem her ein Defizit zu haben scheint und eine fragliche Lähmung die Motorik so weit einschränkt, dass sie infolge Immobilität mehr und mehr Schmerzen entwickeln würde.
Eine schlimme Erkenntnis, zumal aus der Humanmedizin dieses "So geht es nicht mehr" ja niemals denkbar ist. Beim Tier dageben aber ist das denkbar und MUSS auch gedacht werden.
In mir drin schrie es vor Enttäuschung und Schmerz.
Mein Mann Daniel dann hat die Sache liebenswerter Weise in die Hand genommen.
JOHANNA ist erlöst.
Sie hat unser Leben hier während 14 Tagen auf den Kopf gestellt. Aber auch enorm bereichert.
Was bleibt ist eine tiefe Traurigkeit über die ich noch kaum hinwegkomme....