(Für Neuleser: GABRiEL ist ein Kuhkalb. Also eigentlich ein Mädchen, also GABi. Unser Sohn aber benamste ihn zu diesem männlichem Namen um. GABRiEL kam im November zur Welt.)
Ruhig und zahm ist er und eher etwas wie ein zu gross geratener flauschig-weisser Bernhardiner.
Heute allerdings war alles anders.
Am frühen Nachmittag waren die Ziegen im Aussenauslauf und ich genoss das Werkeln im Garten, als ich war holen musste und drum über den Vorplatz lief, wo ich heftiges Gepolter aus dem Stall vernahm. Erschrocken ging ich nachsehen und fand drei verdattert guckende Ziegen im Aussenbereich (durch einen Elektrozaun gesichert) und Kuh GRETA mit gross aufgerissenen Augen, denen sie wohl kaum zu trauen schien. Denn GABRiEL war irgendwie aus seiner Box ausgerissen und galoppierte wie ein wildes Pferd im Stall auf und ab. Es sah aus wie Rodeo und er warf abwechselnd mal Kopf, mal Po hoch in die Luft. ER hatte sichtlich Spass, doch als er meine Ratlosigkeit sah, schien er mir grad für einen Hauch von Augenblick auch leicht überfragt zu sein. - Was nun?
- Was tun!?
Ein Kalb ist für mich etwas sehr unvertrautes und es war eine wohl fast filmreife Showeinlage, wie ich adrenalingesteuert versuchte, dieses hüpfende Wesen in seine Box zurück zu bringen. Schieben. Stossen. Umarmen. Gut zureden. Schimpfen. Bla. Voll dämlich eben. Aber irgendwann ging er rein. Eher zufällig als gezielt. Türe zu. Basta.
Vielleicht gibts dafür irgendsowas wie den goldenen Kalbsflüsterer-Sticker. Rein subjektiv betrachtet fände ich ihn verdient.