Ruhe im Ziegenstall

Seit längerem schon herrscht im Ziegenstall keine echter Harmonie.
"Meine" Ziege NiNiNA, ihres Zeichens die schlauste Geiss der nördlichen Hemisphäre, tickt einfach anders. NiNi, wie wir sie nennen, kann echt "um die Ecke denken und bringt meinen Mann, den Stallchef, mit ihren Allüren regelmässig auf die Palme. NiNi tut alles, was verboten ist. Was strengverboten ist, am allerliebsten.
Sie foppt andere, frisst ihnen das Futter weg, konkurrenziert um den besten Futterplatz und boxt schwächere Gruppenmitglieder so lange, bis die eine oder andere Stallgenossin hinkt und humpelt.
Schon lange wollte Daniel sich von NiNiNA trennen. - Das tun, was man kaum denken darf. Nur für den Frieden im Stall.

Dazu kommt nun die Tatsache, dass NiNi im Herbdst einfach nicht böckig geworden ist. Sie ist also nicht trächtig und würde fürs kommende Jahr mit Kitzlein und Milch ausfallen. Und eine andere Ziege, LADiNA, die IST trächtig und wird von NiNi aufs Ärgste malträtiert. Sie kann kaum fressen und seit einer Woche nun auch kaum mehr laufen wegen so starken Prellungen.
Fakt ist: So geht das nicht weiter.

Heute kommt NiNiNA weg. Ich kann diesen Satz kaum denken, kaum tippen.
Ich war nochmal im Stall, legte meinen Kopf an ihre Stirn und sie erwiderte die Zärtlichkeit still und genoss die Nähe. Sie wird geschlachtet, da ich sie nicht in andere Hände geben mag.

Es ist wie es sein muss. Ciao NiNi und danke für ALLES!!!!