- 3 Wochen nach dem ersten Frost
- seit dem fast ununterbrochene stabile Kälteperiode
- kein Niederschlag
- 1 bis 3 Grad Minus draussen
- vor der Wintersonnenwende
Zu zweiterem (dem unperfekten Sonntag):
- ein bunter Symptom-Mix bei dem wir als Gladiatoren diversen unbekannte Viren die Stirn bieten (oder dies zumindest versuchen) legt unseren Haushalt grad kurzfristig lahm
- kein genüssliches Sonntagsfrühstück (weil jemand schon davor w.o. geben musste und stattdessen das Sofa in Beschlag nahm...)
- kein Gottesdienstbesuch
Ja und wenn ich dann beides zum Oprimum kombiniere, dann führt dies zur Oxalsäure Winterbehandlung bei den Bienenvölkern.
Denn auch das ist gelebte Permakultur: nutze Ressourcen und schone die Mittel.
Also bereite ich mittags alles vor und will schon mal schnell die Spanngurte lösen, damit sich die Bienen danach wieder vom Rütteln beruhigen können, bevor ich die Beuten öffne. Doch das Wort "schnell" entpuppt sich dabei als Fehlbesetzung, denn alles ist unter eine 10cm dicken verkrusteten Schnee-Eis-Schicht festgefroren.
Ich räume mit dem Kehrbesen den Schnee weg, doch die Verschlüsse sitzen fest!!!
Der Bunsenbrenner muss her! Das Ding ist gleich gefunden (und alleine schon diese Tatsache ist ein Erfolg! :-), doch der funktioniert so spärlich, dass ich das Teil gleich wieder weglege. Kurz überlege ich nach einem Plan B.
Dann kommt die Hausfrauenmethode zum Einsatz: ich koche Wasser auf und schütte das drüber. (Bei Minusgraden keine sonderlich schlaue "Langfrist-Lösung", aber temporär wirkts tiptop.
Ich kann die Gurten lösen ohne klamme Finger zu kriegen.
Dann sehe ich die Völker durch und während ich so von Volk zu Volk gehe um die Säurebehandlung mittels Träufelmethode durchzuführen, bin ich tief bewegt.
Ich hatte da 2-3 Völker, um die ich mich im Spätherbst echt sorgte und bei denen ich es kaum wagte, den Deckel zu heben....
...doch ALLE SAMT sind vital und noch dazu bombenstark!!!
HALLELUJA! - Was für eine Freude! Was für ein Geschenk des Himmels!
Ich bin so dankbar im Herzen und juble.
Die Winterbehandlung ist übrigens echt was seltsames, denn sonst öffent ein Imker seine Völker niemals bei unter 17 Grad Aussentemperatur,- nun aber bei Eiseskälte. Das muss so sein und braucht dennoch einiges an Überwindung.
Doch die Völker profitieren unsagbar mehr von einer Minimierung der Virenlast als dass sie unter dem kurzzeitigen Öffnen der Beute leiden würden.
Die Varroa Destruktor Milbe ist echt ein Übel und die Imkerei dadurch im Kern gegenüber früher sehr verändert.
Ich bin froh, dass ich erst seit 8 Jahren Imkerin bin und also schon "mit der Varroamilbe gross geworden bin". Ich kenne Imkern nur so und sehe es einach als Pflegemassnahme für meine Sumsis, die ich mit Liebe tue, sogut ich es eben kann.
Ja und so wurde dieser Sonntag trotz grad mangelndem Gesundheitszustand der Familie wenigstens für die Bienen optimal genutzt.