Ich bangte mehr als dass ich mich freute, da die letzten Wochen in Sachen Ziegenkitze einfach belastend für mich waren. Umso grösser nun die Freude: Es ist ein gesundes Weibchen das sehr kräftig ist und bereits am ersten Tag ordentlich rumstakst und den Stall inspiziert.
Alles okay also. Oder wie?
Nicht ganz,- denn die Kleine geht nicht etwa bei ihrer Mama trinken sondern bei HEiDi (ihrer Oma). Hm. HANNA dreht fast durch und ihr läuft die dicke Biestmilch wie Pudding am Euter raus...während ihr Kitzlein die dünne Milch von HEiDi absäuft (die wir ja eigentlich melken wollen). Doof und leider derzeit nicht ganz egal, da für eine Jungziege in den ersten 48 h die Biestmilch (= Kolostrum) enorm wertvoll und auch wichtig ist.
Was aber dem Fass den Bodenausschlägt ist folgendes Szenario, das ich grad "zufällig" mitansehen musste, als ich mittags die Kitzlein tränken ging: HORNA (die einzige Geiss mit Hörnern) hielt den Kopf gegen Boden und "gabelte das Baby-Kitzlein" förmlich, dessen Köpfchen zwischen die Hörner nehmend, auf!!! Und schneller als ich gucken konnte flog das kleine Würmchen im hohen Salto einen Meter über Boden durch den Stall in die andere Ecke! Ich war BAFF!!! HORNA zuckte nicht mal mit der Wimper und das kleine Kitzlein wusste wohl nicht mal recht, wie ihm geschehen war! Ein Freiflug kaum ist man auf der Welt!!!
Mensch, da muss ich ja echt vorsichtig sein, dass dem Jungtier heute hier nichts zustösst und wir sollten es wohl so schnell wie möglich trennen und zu den anderen Kitzlein in den Kitz-Stall rüber bringen.
Ich bin dann aber erstmal lange beschäftigt mit diversen Versuchen, Mama und Kitz zusammenzubringen.
(HEiDi wegsperren / Mama und Kitz alleine zum Melkstand bringen / dem Kitz Kolostrum einzuflössen /....) Am Ende verbarrikadiere ich einfach den Stall und die grossen müssen im Freien warten, während HANNA und ihr Kitzlein wenigstens nachmittags alleine ihre Zweisamkeit geniessen sollen.
Fazit: Der Stall ist heute ein Irrenhaus und als das Licht gelöscht ist, sind alle foxi.