Rasch liess ich mich erweichen und dazu hinreissen, sie trotz nachmittäglicher Idylle im Freien reinzulassen.
- ZU rasch wohl.
Denn schon beim Öffnen des Weidezaunes "roch ich Lunte". Blickte HEiDi doch schelmisch zum Gartenzaun....der OFFEN stand.......und LOGISCH also, dass sie, kaum war der Zaun geöffnet, ihren eigenen Weg suchte.
Und im Gefolge (auch logisch!!! *knurr*) die wohl genetisch gedingt ebenso frechen Jungzeigen HANNA und HORNA; was dann NiNiNA dazu verleitete, auch ungehorsam zu sein.
Fazit: RIESENMEGATOTALMIST!!!!!
Die 4 galoppierten übermütig Richtung Gemüsegarten....dessen Gartentore weit offen standen.
Panik durchflutete meinen Körper. Mich alleine total machtlos fühlend rannte ich in blinder Angst hinterher. Kohlköpfe, Mangold, Petersilie, Salate, Beerenstauden,- einfach ALLES wurde angefressen und die Vier verteilten sich dabei in alle Ecken. Ich schimpfte wie ein Rohrspatz mit Lautsprecher und keuchte bald wie ein Ochse vorlauter Rennen. Was soll ich bloss tun!? Kein Mensch war in Sicht, der helfen hätte können und selbst wenn, hätte wohl kaum einer die Nerven bei dem, was hier grad ablief, anzupacken.
Schon sah ich den Garten zerfleddert und liebevoll gehegtes Wintergemüse zerfressen, als mir ein Funken Vernunft zuflog: Ruhe!
Wie durch göttliche Führung gegeben gelang es mir plötzlich, HEiDi zu fassen und (ich traute meinen Augen kaum!) mit ihr folgten mir, zahmen Schafen gleich, die Aussreisserprinzessinen HANNA und HORNA. Hastig bugsierte ich das Trio in den Aussenauslaufbereich und schloss das Gatter, um nach NiNiNA zu sehen, bevor deren Gemüseappetit voll entfacht wäre. Was nun kam war heftig! Sie foppte mich förmlich und wir rannten im ZickZack durch die Beetreihen, bis meine Wut dermassen gross war, dass ich bärenstark wurde und für einen Moment selbst erstaunt war, dass mir ein regelrechter Hechtsprung glückte. Hose matsch. Landung platsch. Aber das Halsband hatte ich gekriegt und die Lage war gebannt. *UFF!*
Das Spektakel dauerte wohl kaum mal 15 Minuten und einige Gemüsesuppenportionen mussten wohl dran glaubne. Doch am Ende zählt das Ergebnis und alle 5 waren wieder eingefangen.
Wer Ziegen kennt der weiss, dass so was im Umfeld eines Gemüsegartens für eine Person allein als schier unmöglich gilt.
GOT SEI DANK!