Als ich die morgendliche Runde bei den Tieren machte geschah nähmlich folgendes: Unvermittelt flatterte eine erschrockene Wachtel geradewegs aus dem Gehege den Hang hinauf und sobald ich kapierte was da grad los war und hinterher hechten wollte, flitzte Kater NiNU um die Ecke....erkannte sogleich die Lage und witterte ein saftiges Kater-Fühstück. Schneller als ich gucken und "NiNU NEIIIIIIINNN!!!" schreien konnte, klemmte das arme Vögelchen schon in seinem Maul. Nie zuvor sah ich NiNU dann soooo schnell rennen. Jedenfalls hechtete ich ihn in meinen ausgeleierten Garten-Laatschen im noch taufeuchten Gras, ihn scheltend, den Abhang runter hinterher so gut es ging. Irgendwann zeigte er Reue und legte die Wachtel vor meinen Füssen ab.
Das arme Tierchen guckte ganz verdattert und das Herzlein pochte heftig in seiner Brust, als ich es an mich nahm. Es war innerlich verletzt und blutete aber es war nicht auszumachen, wie tief und weitgehend der Katzenbiss Schaden angerichtet hatte. "Vorerst einfach mal zurück ins Gehege" - lautete meine initiale Therapie der Wahl.
Im Stundentakt ging ich heute nachsehen und die Patientin sah von Stunde zu Stunde elender aus. Sie hüpft zwar noch umher, aber sie frisst nichts mehr und ich glaube nicht, dass sie die Nacht übersehen wird.
Und NiNU!? Der hat ja so was von einem schlechten Gewissen!!! Der streunt den ganzen Tag schon (was ansonsten für ihn als bekennenden Autonomie-Freak völlig unüblich ist) um meine Füsse und schnurrt mch zuckersüss an. *grrr!*