Dieses Huhn schien sich zu Höherem berufen zu fühlen, als bloss zu Gackern und zu Picken. Jedenfalls büxte sie täglich aus. Patroullierte im Gelände und suchte sich dann einen Weg in den Stall (selbst wenn die Stalltüren zu waren und nur die Lüftungsklappen offen standen). Und legte dort IHR "GOLDENES" Ei in die Futterraufe der Ziegen, wo in der hintern Ecke immer weiche, streuselige Heureste liegen bleiben.
Das war echt ganz was besonderes und ich mochte dieses "Hofhuhn" sehr. Einfach weil es so anders war und eine Art Freundschaft mit den über ihr genüsslich futternden Ziegen eingegangen ist.
Nun war "Hofhuhn" weg und ich trauerte ihr nach, im Glauben, nie mehr so ein exotisches Huhn zu haben.
Doch solche Stories haben offenbar immer Luft nach oben.- Hört mal zu:
In der neuen Junghennenschar nähmlich ist zu meiner Überraschung auch so eine Ausbüx-Henne. Tagtäglich flattert sie vom Hennenauslauf raus. Nur um dann wichtig durch die Gegend zu stolzieren. (Dachte ich.) Doch nun zeigte sich in der Werkstatt meines Mannes AUF DER WERKBANK ein richtiges Eiergelege und als er von dort 8 Eier verwundert in die Küche brachte, war schnell klar, wer die Produzentin dieser Eier sein musste. - Wir haben also ein Werkstatthuhn.
Pikantes Detail am Rande: Um an diesen Legeort zu gelangen muss die Henne ein absolutes Chaos durchstaksen, unbeirrt Slalomlinien zwischen zerlegten Motorteilen suchen, mit einigem sportlichem Ehrgeiz auf die auf ca 1,2 M Höhe liegende Werkbank springen, sich dort mutig vor Ölbehältern in Acht nehmen, und sehen, dass sie sich nicht zwischen aufgeweiteten Drahtrollen stranguliert.
- Das härteste Huhn der Welt!
Müssten eigentlich Eierschalen aus Stahl sein, oder!? :)