So war ich erfreut, hier ganz in der Nähe tiefreife Holderbeeren pflückengehen zu dürfen. Das anschliessende Ab-Beeren war eine rechte Prozedur und hinterher waren Hände, Barfüsse und auch Küchenboden in einem Hauch von "Edel" leicht blaublütig verfärbt.
Und weil Männer in der Werkstatt oft g'scheiter sind als am Herd, liess mein Gatte die kostbaren Beeren dann über Nacht in der Küche stehen, statt im Kühlschrank.
Mit dem Ergebnis, dass alles voller Ameisen war.
Frust Nr.1
So schnell gib ich aber nicht auf und so hab ich alles tüchtig gewässert und dann die oben-weil-ums-Ertrinken-kämpfen-aufschwimmenden Ameisen mit der Pinzette entfernt.
*UFFF*
Dann alles in einen grossen Topf geschöpft....als es auf den dunklen Beeren plötzlich weisslich wuselte. Lupe her: MADEN!!! Und zwar alles voll.
Ich geb auf! Trag alles zum Kompost.
MEGAFRUST!!! (Also Nr.2)
Mein Drang nach Holunder aber trieb mich an und so lief ich zum Wald und suchte weiter. Ich fand nur wenig, popelte erneut alles ab und stellte es in den Kühlschrank.
Liebenswerterweise brachte mir Daniel abends dann (wohl von schlechten Gewissen gebissen) einen Eimer voller "Ersatzbeeren" mit. Somit brachte ich einen vollen Topf zusammen.
Logisch: Küche und Küchenfrau erneut voll blau!
Frust Nr.3
Ich kochte alles auf, dann wurde alles mit dem Kartoffelstampfer etwas verstampft und dann flott-gelottet. Flotter jedenfalls als ich wohl hätte sollen, denn die Sauerei ist nun grösser als ich es hätte wollen.
Frust Nr.4
Nun hab ich alles mit 3:1 Gelierzucker eingekocht und es gab viereinhalb Gläschen Holundermarmelade.
Ich bin begeistert!
Und ich freu mich, dass das jeden Fötzel Aufwand wert war...und dass irgendwann unsere beiden eigenen Holundersträucher so gross sein werden, dass wir davon Marmelade machen können!