Aber plötzlich ist alles anders!
Denn GRETA muht plötzlich so laut und anhaltend, dass ich alarmiert in den Stall sause. Keine Ahnung was los ist,- nur eins ist klar: Der Stall-Chef (auch "Kuh-Trainer" :-) ist grad drei Tage abwesend und ich mit einer Melkhilfe mit der ganzen Truppe alleine. Hm. BRAVO!
Meine Versuche, GRETA zu beruhigen scheitern kläglich. Sogar die Ziegen und Hund HUBi schauen besorgt, was denn mit unsrer Kuh so plötzlich sei.
Von Q hab ich keine Ahnung, also hilft "Nachdenken" mal schon rein gar nix. Mein Instinkt mein, GRETA wolle zu einem Stier. Ob man das bei einer Kuh "läufig sein" nennt?
Telefon-Joker hab ich keinen. Zweiten Versuch auch nicht. Also ruf ich mal den Tierarzt an.
Der kommt eine gefühlte EEEEEEwigkeit später, als mir schon fast das Herz bricht vorlauter Muh im Stall.
Ein laanger Handschuh und ein Betasten der Eierstöcke (Für alle Unklarheiten: Ich liess mir erklären, dass er das via Mastdarm ertasten kann. - schliesslich sind Tierärtze ja immer auch gute Opfer, um meinen Fragekatalog abzuarbeiten:-))) bringt Gewissheit: Ein sprungreifes Ei. Er käme morgen, um GRETA zu besamen.
*BRR* *Schauder* So was von unnatürlich.
In meinem Kopf dreht sich ein Karussell, doch es fällt mir einfach keine bessere Idee ein, als zu diesem bescheuerten und total widernatürlichen Vorhaben JA zu sagen. Wo soll ich sonst um alles in der Welt auf natürlichem Wege für die gute Kuh jetzt einen Stier herholen!?
Und dann kam er. (Der Tierarzt, nicht der Stier.!)
Frage 1) Welche Stier-Rasse?
Frage 2) Fleisch oder Milch betont?
Ich schluckte die Kröten und hörte mich dumpf sagen : "Tiroler Grauvieh" und "fleischbetont".
Er zückte ein Röhrchen. Minus zweihundertirgendwas Grad.
Steckte es in eine Wärmeröhre zum auftauen.
Und dann kam GRETA dran.
Vielleicht mag das jetzt weltfremd (besser: stallfremd) oder hypersensibel klingen. Aber für mich war diese Aktion ein Graus. Welche Kuh, die nach einem Stier ruft, mag schon dass ein Tierarzt kommt?
Aber mir fehlte in diesem Moment eine freie Wahl.
Ich wünsche mir für GRETA nun, dass es mit der Trächtigkeit klappt. Vorallem aber, dass sie das nächste Mal einen echten Stier vorfinden darf, wenns soweit ist.
Wenn alles geklappt hat, bekäme sie im November 2019 ihr Kälbchen.