Es scheint, ein ganzer Frühling liege dazwischen. Die intensivste Zeit in einem Garten. Die intensivste Zeit auf einem Hof.
Statt nun aber seitenweise von den letzten 8 Wochen zu berichten für heute nur mal eins:
Es ist ein harter Frühling. Nass. Kalt. Gartenunfreundlich. Bienenunfreundlich.
Und man schafft es kaum, in den trockenen Pausen etwas zu säen oder pflanzen. Ganz zu schweigen von Horden von Schnecken, die dem PitschipatschiWetter fröhnen und sich an allen Setzlingen laben, welche von den wiederkehrenden Hagelschauern noch nicht zerfetzt worden sind. Die Bohnensamen faulen in der Erde statt zu keimen; die schön aufgegangene Karottensaat wurde im Starkregen weggeschlämmt. Die noch zarten Kürbispflänzchen sind weitgehend zur Unkenntlichkeit zerfetzt,...
Bloss der Kohl,- der fühlt sich wohl.
Als sich kurz die Sonne zeigte, wollte ich heute Nachmittag die Bienen besuchen. Was ich da sah, liess mich zusammenschrecken: Bei 3 Völkern waren massig tote Bienen vor dem Flugloch!!!!! Oh NEIN NEIN NEIN!!!
Leider war das kein böser Traum, sondern echte Wirklichkeit.
Hunger. Sie waren verhungert!!! Und das bei mir. Und das im Mai!!!
Mir wurde so schlecht vor lauter schlechtem Gewissen und ich war so enttäusch von mir selber. Dass ich DAS nicht habe kommen sehen!
Dabei war ich vor 5 Tagen noch bei den Bienen. Hab sie kontrolliert. Alles war gut. Klar, sie hatten noch kaum Honig gesammelt und es war auch kaum was an Pollenvorräten zu sehen. Doch sie flogen und sammelten und schienen wohl auf.
Dann also eine knappe kalte Woche und nun das!
Oh nein oh nein oh nein!!!
Sofort sause ich in den Keller, wo ich noch Futterteig vorrätig habe. Beim Öffenen der Völker zeigt sich rasch, dass also 4 Völker vital sind und auch fliegen. Aber die drei mit dem massiven Totenfall leben auch noch. Zumindest ein kleines Häufchen Bienen ist noch da. Ich räume rasch die Honigräume ab und lege oben Futterteig auf die Zargen.
Mehr kann ich vorerst nicht tun.
Ausser mich schämen und mir Vorwürfe machen.
Ihr seht also, es wird hier nicht viel Raum sein, um die letzten 2 Monate zurückzuspulen, den es geschieht tagtäglich aufs Neue wieder so viel.
Jedenfalls freue ich mich darauf, wieder zu Schreiben. Euch wieder "mit dabei zu haben". Bis morgen!
So macht Gärtnern keinen Spass!